Mit Cochlea Implantat und Hörgerät die Vorteile optimal nutzen
Das Hören mit beiden Ohren ermöglicht einen optimalen Zugang zum Klang. Es gibt unterschiedliche Arten das zu erreichen.
Bei manchen Cochlea Implantat-NutzerInnen kann am anderen Ohr noch nutzbares Hörvermögen vorhanden sein, welches gemeinsam mit dem CI sinnvoll beim Hören helfen kann. Andere kommen für eine bilaterale, also beidseitige, CI-Versorgung in Frage, sind jedoch aus unterschiedlichen Gründen im Moment nur mit einem CI versorgt.
Abhängig vom Restgehör und der Effizienz des Hörgerätes können NutzerInnen häufig von den Vorteilen des binauralen Hörens profitieren. Die wichtigsten davon sind:
- Binaurale Lautheitssummierung und Redundanz
Ein Ton, der von zwei Ohren gehört wird, wird in der Regel als lauter empfunden als ein Ton, der von einem Ohr gehört wird. Es kommt zu einer Redundanz – einer Verdopplung, von Informationen, die bei der Sprachwahrnehmung unterstützt.
- Kopfschatteneffekt
Der Kopf wird bei Schalldarbietung zur akustischen Barriere. Daher kommt der Schall auch zeitlich versetzt und mit unterschiedlicher Intensität an beiden Ohren an.
- Binauraler Squelch-Effekt
Das zentrale auditorische System verarbeitet die verschiedenen Reize, die jedes Ohr erhält, indem es die Zeit- und Intensitätsunterschiede zwischen den beiden Seiten vergleicht. Dadurch entsteht ein deutlicherer Unterschied zwischen dem erwünschten Hörsignal und dem störenden Hintergrundgeräusch oder -rauschen.
Sie können diese Funktionen auch bei den ersten drei Teilen des interaktiven Spiels „Swith on Life“ kennenlernen.
Daraus ergeben sich folgende binaurale Vorteile:
- Lokalisieren von Geräuschen
- Besseres Sprachverstehen in ruhigen und lauten Situationen
- Verbesserte Fähigkeit, Gesprächen zu folgen
- Reduzierte Höranstrengung
- Verbessertes Gleichgewichtsgefühl.
Binaurale Funktionen müssen erlernt werden
Wie das Verstehen von Sprache entwickeln sich auch die binauralen Funktionen langsam. Daher sollten auch in das Hörtraining bimodaler Cochlea Implantat-NutzerInnen auch Aktivitäten aufgenommen werden, welche die Entwicklung des Richtungshörens und des Hörens im Störschall zum Ziel haben.
Vorschläge und hilfreiche Materialien für das Hörtraining allgemein und für das Üben des Richtungshörens finden Sie auf der Service-Seite bei MED-EL. Um Hören im Störschall zu üben, werden diese Übungen bei entsprechenden, anfangs noch relativ leisen Hintergrundgeräuschen durchgeführt: zum Beispiel bei offenem Fenster oder bei laufendem Radio. Tipps dazu bietet eine spezielle Broschüre.
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