Erste Hilfe für das Hörvermögen
Plötzlich ist das Hörvermögen weg oder deutlich reduziert, alles klingt wie durch Watte; auf einem Ohr oder beidseits: Abwarten oder gleich zum Arzt oder zur Ärztin? Und was, wenn es sich nicht mehr gibt?
Eines Morgens klingen Haarföhn oder Elektrorasierer auf einer Seite wie gewohnt, auf der anderen sind sie plötzlich nicht mehr zu hören? Der Straßenverkehr oder die Familienmitglieder – alles hört sich wie durch Watte an? Altbekannte Geräusche klingen plötzlich verändert? Die Lokalisation von Schallquellen ist ungewohnt schwierig und bei Gesprächen in lauter Umgebung sprechen plötzlich alle undeutlich? Plötzlich eintretende Höreinbußen können sich unterschiedlich bemerkbar machen, speziell wenn sie einseitig auftreten.
Gründe für plötzlichen Hörverlust
Es gibt zahlreiche mögliche Auslöser für plötzlichen Hörverlust. Nach dem Besuch eines Konzerts beispielsweise berichten viele Betroffene von Höreinbußen, die sich in der Regel aber nach wenigen Stunden wieder geben. Man spricht von einem „Temporary Threshold Shift“, einer vorübergehenden Hörschwellen-Verschiebung. Auch eine starke Verkühlung oder Ohrenschmalz im Gehörgang, ein lauter Knall oder verschiedene Erkrankungen können plötzliche Hörprobleme verursachen. Manchmal gibt sich das Problem innerhalb kurzer Zeit von selbst, ein anders Mal wird die medizinische Intervention nötig.
Gleich abklären lassen oder abwarten?
Ganz egal, was als Auslöser in Frage kommt: Sind Schmerzen mit den Höreinbußen verbunden, sollten Sie so schnell wie möglich den/die ExpertIn aufsuchen. Sonst ist im ersten Moment nur wichtig, sich selbst und dem eigenen Gehör ein wenig Ruhe im wörtlichen Sinn zu gönnen. Auf keinen Fall sollten Sie im Ohr herumstochern – weder mit einem Wattestäbchen noch mit anderen Gegenständen oder Hilfsmitteln.
Ist das Hörvermögen nach ein bis zwei Tagen nicht vollständig regeneriert, dann sollten Sie eilig eine medizinische Fachkraft aufsuchen! Abhängig von der Ursache, genügt manchmal schon eine medizinische Reinigung des Gehörgangs; in anderen Fällen wird man genauere Untersuchungen anordnen oder Medikamente verschreiben. In vielen Fällen werden Sie in absehbarer Zeit wieder wie gewohnt hören.
Was tun, wenn die Schwerhörigkeit bleibt?
Bleiben trotz aller Bemühungen Höreinbußen zurück, sollten Sie das entsprechende Ohr unterstützen! Auch wenn Sie nur auf einer Seite schlecht hören, werden Gespräche in alltäglichen Situationen mit Hintergrundgeräuschen deutlich anstrengender. Unversorgter Hörverlust kann nach längerer Zeit zu gravierenden Folgen im sozialen und psychischen Bereich führen. Rasches Handeln kann solche Folgeprobleme vermeiden. Je früher Sie eingreifen, desto einfacher ist es für Ihr Zentrales Gehör, sich an die neuen Höreindrücke mit apparativer Unterstützung zu gewöhnen.
Unterstützung durch Hörsysteme
Ein Hörgeräteakustiker Ihres Vertrauens kann mit Ihnen gemeinsam ein geeignetes Gerät finden. Wenn ein konventionelles Hörgerät nicht den individuellen Anforderungen entspricht, können Hörimplantate helfen. Ihre HNO-SpezialistIn oder die SpezialistInnen an der Implantationsklinik beraten Sie gerne.
Sie lesen gerade: