Endlich wieder hören mit Cochlea-Implantaten

Wer das Gefühl hat, immer schlechter zu hören, sollte dies möglichst rasch bei einem Arzt oder einer Ärztin abklären lassen. Wie die Art des Hörverlusts festgestellt und der Schweregrad eingestuft wird, weiß Univ.-Prof.in Dr.in med. Simone Graf von der Klinik für Hör-, Sinn- und Sprachstörungen in Innsbruck.

Die Abklärung einer Hörstörung findet bei ihr im audiologischen Zentrum standardisiert und personalisiert statt. Das bedeutet, die neuesten wissenschaftlichen Kenntnisse werden an jeden Patienten und jede Patientin individuell angepasst, um ein optimales Diagnoseverfahren zu ermöglichen.

So läuft die Diagnose

Kommt man in die Klinik, werden verschiedene audiologische Tests gemacht. Wird dann eine Hörstörung oder ein Hörverlust festgestellt, finden weitere Untersuchungen statt, um die genauen Details zu bestimmen. Bei höhergradigen Hörstörungen werden audiologische und chirurgisch-otologische Prozesse der HNO-Abteilung kombiniert, es wird also fächerübergreifend gearbeitet.

Hörimplantat sinnvoll?

Wenn sich nun eine hochgradige Hörstörung feststellen lässt, muss zunächst abgeklärt werden, ob herkömmliche Hörgeräte Abhilfe schaffen. Sollten diese nicht mehr ausreichen und das Hören nach wie vor schwerfallen, so gibt es die Möglichkeit, sich mit einem Cochlea-Implantat versorgen zu lassen.

Bei einem sogenannten Hearing-Implant-Board wird jeder Fall individuell vorgestellt und diskutiert. Gemeinschaftlich besprechen dort Otolog:innen, Audiolog:innen, Logopäd:innen und Psycholog:innen die Aspekte des Hörverlustes und geben anschließend eine Empfehlung ab.

Gute Aufklärung – das A und O

Fällt das Board den Entschluss, die Versorgung mit einem Cochlea-Implantat sei sinnvoll, kommt es zur Implantation. Diese findet als etwa ein bis drei-stündige minimal-invasive Operation statt. Davor gibt es außerdem eine gründliche ärztliche Aufklärung zur Behandlung sowie eine psychologisch-technische Beratung, um jegliche Fragen bereits im Vorfeld abzuklären. Ziel ist es, Nutzer:innen möglichst gut informiert in die Operation zu schicken.

Endlich wieder hören

Nach erfolgreicher OP folgt der Prozess der Anpassung. Hierbei werden die technischen Einstellungen der Audioprozessoren individuell vorgenommen, während ein begleitendes Training mit Logopäd:innen das Hör- und Sprachverständnis unterstützt. Die Periode der Anpassung bis zum bestmöglichen Hörergebnis dauert mehrere Monate und erfordert ausreichend Übung.

Abschließend empfiehlt Dr. Graf etwa einmal jährlich zur Kontrolle zu gehen, um das bestmögliche Hören zu garantieren.

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Diagnose Hörverlust – Der Weg zum Hören